Das FUD Prinzip

Manchmal fragt man sich wirklich, ob Juristen nur dann in der Lage sind,  einen Auftrag zu akquirieren, wenn sie ihren potentiellen Auftraggebern möglichst viel Angst einjagen.

Kürzlich in einem, an Unternehmer vertriebenen Zeitungsprodukt, gelesen. In der aktuellen Nummer äussert sich ein hier nicht genannt sein müssender „Fach“Anwalt zum Thema Datenschutzrecht, Überschrift: Es drohen hohe Bussen! Im Artikel wird eindringlich darauf hingewiesen, dass sich der Unternehmer grundsätzlich kurz vor dem wirtschaftlichen Absturz befindet, wenn er Daten bearbeitet. Mit mehr oder weniger blumigen Worten wird davor gewarnt, dass die Firma, halte sie denn die neuen EU-Datenschutzrichtlinie nicht ein, eigentlich kurz vor dem Bankrott stehe. Lieber Anwaltskollege: 1. ist diese Datenschutzrichtlinie noch nicht in Kraft, 2. wird sie national implementiert werden und es ist völlig offen, wie die einzelnen Länder dies tun werden, 3. ist es bei Leibe nicht so ist, dass jedes Unternehmen, welches in der Schweiz tätig ist auch automatisch vom EU Recht betroffen sein wird.

Keine Unternehmer wird ernsthaft in Aktionen rund um den Datenschutz investieren, wenn er nicht weiss, welche Regeln  tatsächlich anzuwenden sind und ob er damit ein Risiko eingeht. Das FUD-Prinzip (Fear Uncertainty & Doubt) funktioniert nun einmal nicht, wenn die angedrohten Nachteile weder konkretisierbar noch direkt absehbar sind. Ich bin es leid, und gleiches gilt für 99 % der Unternehmer die ich kenne, von Juristen nur zu hören, was man nicht machen darf, selbst wenn noch völlig unklar ist, was dies konkret bedeutet. Genau aus diesem Grund haben wir vor Jahren die Mission 100 gegründet, einen Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, datenschutzkonforme Lösungen bei den Kunden umzusetzen, dies aber immer so zu tun, dass der unternehmerische Hauptanspruch, nämlich die Gewinnerzielung, damit vereinbar ist. Dies verlangt nach einem hohen Mass an Geschäftsverständnis und transparenter Kommunikation der vorhandenen Risiken. Heute genügt es schon lange nicht mehr, nur auf die Angstpauke zu hauen. Zum Glück sind Manager und Unternehmer in den letzten Jahren so gereift, dass sie diesem Winken mit dem imaginären Zaunpfahl kein Gehör mehr schenken.

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