Blockchain – Haftung und Vertrauen

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Im Oktober 2016 erschien ein Buch zum Thema Blockchain von Kollege Daniel Burgwinkel mit einem Fachbeitrag von mir zum Thema „Vertrauen und Haftung“. Hier das Management Summary:

Zusammenfassung: Nach der Euphorie über die Blockchain Technologie folgt die Frage nach dem Vertrauen in diese „neue“ Technologie auf dem Fuß. Dabei spielt die technische Sicherheit meist die geringste Rolle. Vielmehr stellt sich die Frage: Was muss getan werden, damit die möglichen Nutzer das System nicht nur spielerisch, sondern im harten Geschäftsleben einsetzen. Eine zentrale Frage spielt dabei die Haftung und die Zuweisung von Verantwortlichkeiten.

MANAGEMENT SUMMARY

Vertrauen entwickelt sich im Kontext der Anwendung, im kulturellen Kontext und ist nicht zuletzt auch eine Generationenfrage. Die Kernelemente des Vertrauens, nämlich Sicherheit, Haftung und Verantwortlichkeit sind nicht technologiebezogen.

Insofern dürfte sich an der Definition von Vertrauen nichts ändern. Darauf hat auch eine noch so gut (gemeinte) Technologie keinen Einfluss. Wir haben das mit digitalen Signaturen und Verschlüsselungsverfahren erlebt, die bis heute nur marginal eingesetzt werden.

Systeme, wie die Blockchains, können unterschiedlich implementiert werden und schlussendlich entscheidet die Implementation über die Frage: Wie vertrauenswürdig ist dieses System? Denn eines ist sicher: es wird zu Fehlern kommen und dann stellt sich die Frage nach den Verantwortlichen.

Die Blockchain ist folglich keine „Trust-Machine“, wie es optimistisch im Economist formuliert wurde [1]. Sie kann zwar helfen, hochwertige Systeme zu schaffen und die Sicherheit zu erhöhen, ein Garant für die kommerzielle Akzeptanz wird sie aber damit nicht. Darum werden die meisten Blockchain-Systeme als geschlossene Systeme, ohne Anonymität und mit den bekannten Sicherheitsmechanismen, implementiert werden. Dies aber wiederum nur, wenn sich der Einsatz rechnet. Aus Erfahrung kann man nicht sehr optimistisch sein. Der Einsatz neuer Absicherungsverfahren wird so lange hinausgezögert, bis es keine Alternative mehr gibt.

Nach wie vor müssen sowohl das Sicherheitsdispositiv wie auch die organisatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen durchdacht und sauber aufgesetzt werden. Wer denkt, er könne ohne weiteres ein Blockchain-System ins Leben rufen, ohne diese Aspekte zu klären, sollte die Finger davon lassen.

Wirklich spannend ist die Frage, ob sich die anonymen Systeme durchsetzen können. So wünschenswert dies auch wäre, ich bin da eher skeptisch. Der Druck der Nationalstaaten auf die Steuerung des Netzes wird einen wesentlichen Einfluss darauf ausüben, wie Blockchain-Systeme betrieben werden können.

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